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Ingrid Nolls „Fisherman’s Friend“: eine Kurze Diskussion

Louise Hibner – Indiana University, Bloomington

„Fisherman’s Friend” von Ingrid Noll ist eine kurze Geschichte, die um eine ziemlich normale Familie geht aber die doch ein überraschendes Ende hat.

Erstens ist es nӧtig eine kurze Zusammenfassung von diesem Stück zu geben. Diese Geschichte handelt von einer Frau, die offentsichtlich unglücklich mit ihrem Leben ist, und zeigt wie weit diese Frau geht, um ihr „perfektes Leben“ zu entgehen. Aber als sie ihre Pläne ausführt, gehen diese Pläne schnell und schwer schief.

In dieser Geschichte sind die Themen von dem „perfekten“ Leben, dem Mord, spezifisch, dem lässigen Mord, und Ironie ganz klar. Die Autorin baut diese Themen durch die Verwendung von einigen wichtigen literalische Werkzeuge, besonders die Charakterisierung und der Humor der dadurch gebaut wird.

Die Charakterisierungen von bestimmten Charakteren ist in diesem Stück sehr wichtig. Am Anfang beschreibt die Autorin ihren Mann, Eugen, als ganz normal: alt, schlank, klein, reich, und mit Fischen besessen. Sie beschreibt einen Mann, der keine Zeit für seine Frau oder seine Familie hat, aber doch Zeit für seine Hobbys: „Falls es nicht in Strӧmen goss, verbrachte er die Wochenenden in reiner Männergesellschaft am See.Nachdem er so rasch einen Erbprinzen gezeugt hatte, schien ihn die Lust verlassen zu haven, noch einen zweiten Angler in die Welt zu setzen“ (Noll, 116). Mit diesen Wӧrtern, die mit Absicht gewählt waren, kriegen wir ein Bild von einem schlichten, langweiligen, und geistesabwesenden Mensch. Mit diesem Bild schafft die Autorin in den Lesern ein bisschen Sympathie für die Hauptfigurin, die übrigens namenlos bleibt. Ganz im Gegenteil beschreibt die Erzählerin (die namenlose Frau von Eugen) einen neuen Mann, Ulli als ein Freund aus der Kindheit. „Er war das Gegenteil von Eugen. Jung, hübsch, gross und stark, lustif und kein bisschen langweilig“ (Noll, 117). Am Anfang ist diese Figur fast unglaublich zu attraktiv zu dieser Frau, und darum führt sie diesen Plan, von ihrem Mann los zu werden.

Die anderen zwei Hauptfigurinnen sind besonders wichtig als fiktive „Bösewichte.“ Noll charakterisiert diese Frauen durch ihre Sprache und wie sie sich benehmen. Was die zwei Frauen, die Frau von Eugen und die Frau des gestorbenen Förster, gemeinsam haben ist dass sie beide von ihren Männern frei sein wollen, und dass sie sich ganz normal und ganz gleichgültig benehmen, als sie Pläne diskutieren und ausfürhen, die Männer zu entfernen. Zum Beispiel gibt die erste Frau den Lesern eine Liste von Phasen des Mordplanes. Auch als die erste Frau mit Ulli spricht, bevor er den Plan ausführt, Eugen zu töten, sagt sie ganz normal wie eine typische Hausfrau: „Vergiss nicht, die hohen Gummistiefel anzuziehen!“ (Noll, 120). Und als die zweite Frau, jetzt eine Witwe, die erste trifft, sagt sie vom Mord ihres Mannes: „Sie haben mir einen grossen Gefallen getan“ (Noll, 127). Mit dieser Wortwahl zeigt Noll uns zwei Frauen, die mit den Mordpläne ihren jeweils anderen Ehemänner beunruhigend nonchalant sind, und sich doch irgendwieso benehmen wie typische, treue Hausfrauen.

Das zweite literalische Werkzeug die Noll im Stück benutzt ist der Humor. Was besonders interessant und wichtig ist, ist wie Noll den Humor benutzt, um ihr Hauptthema der  Ironie zu verstärken. Es gibt überall im Stück Beispiele von Humor, besonders von dem ironischen oder dunklen Humor – in kleinen Ausdrücken und auch in der Handlu. Zum Beispiel, als die Hauptfigurin ihren Plan ausführt, ihren Mann zu töten, schafft sie ein Gebräu von übrig gebliebenem Fisch. Sie macht Fischfrikadellen, aber obwohl sie das Fleisch im Miter mischt, mischt sie auch Gräte. Diese Gräten, die Eugen töten sollten, wurden später im Hals des Försters entdeckt, und sind die zufällige Todesursache geworden. Diese Art des Sterbens, kombiniert mit dem Titel der Geschichte, shafft eine Ironie und dunklen Humor, weil „Fisherman’s Friend“ ein Hersteller von Halslutschtabletten ist.

Um ein Bild vom lässigen Mord zu malen gebraucht Noll die Ironie und der Humor. Aber zusätzlich zu diesen Merkmalen benutzt sie die Crefühle des Unbehangens und der Dissonanz. Dass heisst, Noll benutzt eine bestimmte Wortwal, Charakterisierungen, und Bilder um einen Kontrast gegen das grӧssere, dunklere Thema von Mord zu bilden. Ein Beispiel von Ironie gibt es als Eugen, „das Opfer,“ über seine Hobbys spricht: „Hier bin ich Robinson, hier fühle ich mich lebendig“ (Noll, 120). Dieser Satz ist ironisch weil der Platz wovon Eugen spricht, ist der Platz, der ihm scheinlich am besten gefällt, und wo er sich „lebendig“ fühlt, aber es ist auch der Platz, wo Eugens Frau ihn töten will. Aber was noch ironischer ist, was wir kurz danach sehen, ist wie die Pläne der Hauptfigurin schief gehen.

Diese MIttel gehen nicht nur um die Themen von Mord oder das idealistiche Leben, aber auch dienen sie, die Ironie aufzubauen. Die Ironie ist hier nicht nur ein wichtiges Mittel der Autorin, sondern das zugrundeliegende Thema, und was die Handlung und wirklich die ganze Geschichte zusammen hält. Von Wilpert definiziert Ironie: „die komische Vernichtung eines berechtigt oder unberechtigt Anerkennung Fordernden, Erhabenen durch Spott, Enthüllung der Hinfäeligkeit, Lächerlichmachung unter dem Schein der Ernsthaftigkeit, der Billigung oder gar des Lobes, die in Wirklichkeit das Gengenteil des Gesagten meint...“ (Von Wilpert, 361). Also was wichtig für die Ironie ist, ist dass man ein bestimmtes Ergebnis erwartet aber etwas bekommt man, was ganz anders, überraschendes, und oft ironisch oder komisch ist.

Weil dieses Stück diese spezifische Merkmale hat, kӧnnte man behaupten, dass es eine Humoreske ist. Von Wilpert sagt in seinem Buch, Sachwӧrterbuch der Literatur, eine Humoreske ist eine kurze humoristische Erzählung von liebenswürdiger Stimmung und versӧhnlich schmunzelnder Heiterkeit in Sprachgebung, Motiven, Szenen und Charakteren zur bissigen Satire, ausgelassenen Burleske, verzerrenden Groteske, gemeinen Zote, geistriech-pointierten Anekdote, Witz und derbstofflichem Schwank (Von Wilpert, 342).

Ein grosser Teil der humoreske, der in diesem Stück erscheint, ist die Satire, oder die komische oder übertriebende Kritik. Die Satire ist auch ein Hinweis auf das, was Noll den Lesern sagen will. Man kӧnnte sagen dass dieses Stück eine Kritik von dem „perfekten Leben“ ist, weil es zeigt, wie es am Anfang dieser Hauptfigurin gehört, aber wie Unglück in diesem typischen Leben und von dieser typischen Geschichte ganz schnell schief geht. Man sieht durch diese Geschichte, dass die Frauen niemals kriegen, wonach sie sich sehnen. Sie scheinen, alles zu haben und glücklich zu sein, aber sie gehen zu extremen Längen, immer noch was, oder etwas (ihren Meinungen nach) besseres zu kriegen.

In einem 2009 Interview wurde Ingrid Noll gefragt, ob es richtig ist, dass die Frauen ihrer Büchern am Ende normalerweise erreichen, was sie wollen; sie hat geantwortet, „Richtig oder falsch, ich schreib‘ ihr keine moralischen Bücher, sondern, ich schreibe eine Geschichte und werte nicht, ob es richtig oder schlecht ist.“ Also könnte es sein, dass diese Geschichte, wie Nolls andere Geschichten, wirklich zum Spass des Lesens existiert. Es gibt hier vielleicht nicht eine Kritik des perfekten oder des idealen Lebens, sondern eine Geschichte, die etwas ironisches und komisches von einem langweiligen Bild der  Familie mitteilt

Insgesamt ist dieses Stück eine kurze aber effektive Geschichte, die Themen von Mord, die Fassade eines perfekten Lebens, und die Ironie zeigt. Durch Mittel wie Charakterisierung und Humor erreicht Ingrid Noll ihr Ziel, eine Kombination vom Humor und vom Unbehagen zu schaffen, die Leser eine ironische, überraschende, und durchaus unterhaltsame Geschichte zu erzählen.

Referenzen

Noll, Ingrid. "Fisherman’s Friend." Falsche Zungen: Gesammelte Geschichten. Zurich: Diogenes, 2004. 114-129. Print.

Noll, Ingrid. "Interview Mit Ingrid Noll." Interview. Youtube. N.p., 20 May 2009. Web. 2 May 2014. <https://www.youtube.com/watch?v=8im25X0T93c>

Von Wilpert, Gero. Sachwӧrterbuch Der Literatur. Stuttgart: Krӧner., 1969. Print.

 

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